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Zettwing/Cetviny in Südböhmen

Unmittelbar am Grenzfluss Maltsch zwischen Windhaag bei Freistadt und Leopoldschlag, gegenüber der Ortschaft Hammern, liegt auf der böhmischen Seite Zettwing (heute Cetviny).Nach der Aussiedlung der überwiegend deutschsprachigen Bevölkerung nach 1946, zerfiel der rund 120 Häuser zählende Markt. 1955/56 haben dann die Kommunisten bis auf die Kirche und vier Häuser den Ort dem Erdboden gleich gemacht. Die Kirche wurde zu einer Stallung und der Kirchturm zum Wachturm als Bestandteil des „Eisernen Vorhanges“.

Seit 1990 ist nun Zettwing wieder frei für jedermann zugänglich. Durch die Unterstützung der ehemaligen Bewohner von Zettwing, aber auch unter Mithilfe des Vereines „Zukunftsforum Freiwald“ und der Förderung durch die Kulturabteilung der OÖ. Landesregierung, ist es dem Bistum Budweis und dem tschechischen Kulturministerium in achtjähriger Bauzeit gelungen, das für die Grenzregion einmalige Kulturdenkmal (die frühgotische Kirche) von Zettwing zu erhalten.

Dabei konnten mehrere bisher unbekannte Fresken freigelegt werden. Auch der barocke Taufstein, der seit 1991 im Stift Schlägl zu besichtigen war, wurde wieder an seinem angestammten Platz aufgestellt. Am 6. September 2003 erfolgte die feierliche Wiedereinweihung der renovierten Kirche"Zu Unserer Lieben Frauen Geburt" durch Bischof Mons. Jiri Pad'our, OFMCap. Außerdem wurde eine Kopie der spätgotischen Madonna von Zettwing aus dem Jahre 1490 wieder in der Marienkirche aufgestellt.

Die aus denkmalschützerischer Sicht sehr sorgfältige Restaurierung der Zettwinger Kirche war vor allem der unermüdlichen Initiative von Frau Gertrud Schöllhammer aus München zu verdanken. Die Sprecherin der ehemaligen Pfarrbewohner von Zettwing konnte von den Bistümern München-Freising und Stuttgart-Rottenburg sowie von den Kolpingfamilien Laupheim und Herrieden in Deutschland namhafte Beträge für die Kirchenrenovierung erwirken. Voraussetzung dafür war allerdings auch das Verständnis der Budweiser Bischöfe Antonin Liska und Jiri Pad’our, die das tschechische Kulturministerium vom kunsthistorischen Wert des Objektes überzeugen konnten. Auch der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds und der Kreis Südböhmen haben das Projekt unterstützt.

Auf tschechischer Seite bemüht sich nun die „Bürgervereinigung Cetviny-Zettwing“ unter der Leitung von Mag. Marek Prach aus Prag um die Aufarbeitung der Geschichte des verschwundenen Marktes Zettwing. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden im Internet (www.cetviny.cz) sehr eindrucksvoll präsentiert. Gemeinsam mit dem Verein „Zukunftsforum Freiwald“ unter Obmann Mag. Dr. Hubert Roiß sowie den Gemeinden Leopoldschlag und Dolni Dvoriste/Unterhaid soll ein weiterführendes Projekt für die künftige Nutzung der Zettwinger Kirche entwickelt werden.

Durch die Errichtung der Brücke über die Maltsch in Hammern ist Zettwing von österreichischer Seite leicht zu erreichen.

Kontaktné informácie

Ďalšie informácie:
http://www.cetviny.cz/